Ich bin... dieser Thread ist für persönliche Statements da ;)
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Ich bin... dieser Thread ist für persönliche Statements da ;)
von spo77 am 12.02.2010 02:40Ich bin ziemlich frustriert aber ich habe den Willen, aus meinem Leben das Beste rauszunehmen.
Leider besteht mein Leben aus ständigem 'zur Wehr setzen' und ich finde diese Verteidigungsposition gar nicht gut.
Von Anfang an gab es Probleme in meinem Leben und je mehr ich mich um ein gesundes und vernünftiges Leben einsetze, umso mehr werde ich mit dem Thema Abhängigkeit konfrontiert - dumm das...
Lange Zeit war ich Einzelgänger und der Rest dieser Welt hat mich nicht interessiert.
Ich bin auch sehr nachdenklich weil ich merke, dass mein Innerstes in dieser Welt keinen Platz zu finden scheint.
Es gibt soviel Negatives in dieser Welt was man zu Gutem ändern könnte, wenn die Menschen sich darüber unterhalten würden...
ich habe mittlerweile aus Angst auch meine Überzeugung und meinen Glauben an diese Welt anpassen müssen denn ich habe keine Lust als paramoides, schizophrenes Lebewesen abgestempelt zu werden.
Doch diese Flucht hilft weder mir noch dem Rest der Welt.
Ich bin mittlerweile auch sehr verwirrt weil ich im Grunde mit vielen Dingen, die hier aus geistigen Ebenen angesprochen werden, durchaus über Wissen und Verständnis verfüge - dennoch fühle ich diesen Zwang, alles nochmal hinterfragen zu müssen.
Ich bin dankbar für Eure Kommentare und dass Ihr offen Euer Wissen preisgeben könnt;
vielleicht hilft es mir, mich wieder an meine Überzeugung erinnern zu können.
Namasté
Re: Ich bin... dieser Thread ist für persönliche Statements da ;)
von mirja am 13.02.2010 11:39Hy Spo,
ich denke, deine Zeilen sind stellvertretend für viele andere, die versuchen, jetzt im Strudel dieser Zeit Luft zum Atmen zu bekommen.
Wir sind an einem Punkt angelangt, wo nichts mehr Bestand hat unter unseren alt-konditionierten Ansichten.
Wir sind wirklich in einem reissenden Fluss und dürfen uns nicht ans Ufer klammern, sondern die Flussmitte suchen,
wie es ein Indianer-Weiser so schön formuliert.
Mir persönlich hat es immens geholfen, mir selbst als Beobachter über die Schulter zu schauen, als eine fiktive Person, die mich im Kontext mit meiner Umwelt objektiv erkennt ohne persönliche Färbungen.
Es ist , als wenn man einen Film über das eigene Leben anschaut : man selbst ist Schauspieler wie alle andere auch
-- und wir alle handeln nach einem bestimmten Drehbuch : einmal als "Opfer" und das nächste Mal als "Täter",
aber dahinter steht immer ein Mensch, der nur eine Rolle spielt.
Eine liebe Freundin, die sich selbst wohlgemerkt als Atheistin! bezeichnet, hat es mal so beschrieben:
Wenn du dich entschließt, jedem Wesen liebevoll zu begegnen, bist du automatisch im Herzen, ohne auch nur eine Minute zu meditieren.
Jemand sieht an der Bushaltestelle einen völlig verdreckten, volltrunkenen Menschen. Er ekelt sich und sagt zu mir, die ich auch da stehe und auf den Bus warte,: "Was für ein elender, fauler Versager! Der könnte doch auch mal an sich arbeiten, sich an Mennschen wie mir ein Beispiel nehmen, die etwas für ihre Entwicklung tun!" Und ich antworte: "Er ist ein Avatar, ein Lehrer, hier um Sie zu unterstützen, Ihre wahre Natur, Ihr wahres Selbst zu erkennen. So, wie alle Menschen, die Ihnen begegnen Ihre Lehrer sind. Jenseits des großen Schleiers sind wir alle eins, alle gleich, gleich erleuchtet etc. pp. - wir SIND. Wir treten einzig aus dem Grund durch den Schleier in dies Rollenspiel hier, weil wir uns selbst über das Du erfahren möchten und dafür kreieren wir unzählig vielfältige Dus, die uns unzählig vielfältige Aspekte des einen Seins nahebringen.
In Wirklichkeit haben wir den Ort hinter dem Schleier nie verlassen, in Wirklichkeit gibt es nicht mal einen Schleier... Wir träumen nur... Wir haben einfach ein Auge zugemacht, um nur einen Teil des Ganzen zu sehen, uns in ein Bild hineingezoomt. Aber wir haben dies Auge nie verloren, es ist nach wie vor da. Und wenn das Drehbuch, welches wir für unseren Traum schrieben, sagt, es ist an der Zeit, das Auge aufzumachen und wieder die ganze Welt zu sehen, ist es einfach ein Wimpernschlag.
Kurz: Alles ist ein riesiges Rollenspiel, bei dem sich jeder von uns entschlossen hat, für eine gewisse Zeit eine bestimmte Rolle zu spielen, die des Opfers, die des Täters, die des Dämons, des Retters, des Erleuchteten, des Materialisten etc. pp., um uns gegenseitig jeden Aspekt dieses gewaltigen Ganzen selbst erfahren zu lassen. Der Penner an der Ecke, du, ich, der Dalai Lama - wir alle sind genauso wenig und genauso viel erleuchtet wie jeder andere. Alles andere ist Illusion, die Illusion dieses Spiels hier.
Aber egal, wie tief ich mich auch hier in das PC-Spiel vor mir auf meinem Monitor vertiefe, egal wie weit ich das Zimmer hier um mich, die wahre Realität auch ausblende, egal welche Rolle ich da grad übernehme, ich sitze trotzdem hier auf meinem Stuhl, wie mein Nachbar auch, der das gleiche Spiel spielt.
Aus dieser Erkenntnis, die sich übrigens bei mir vor über zwei Jahrzehnten in einem völlig kuriosen und auf seine Art lebensbedrohlichen Augenblick meines anscheinend größten Versagens einstellte, ohne auch nur etwas dafür getan zu haben wie Meditation, Arbeit etc. und die einen tagelangen Lachanfall nach sich zog , ergab sich für mich ein Bad in Liebe. Plötzlich sah ich, dass in allem Liebe ist, dass es nur einen Wimpernschlag braucht, sie zu sehen.
Ich meditiere nicht, weil ich dadurch erleuchteter werden möchte, "besser" etc. Ich tue es, weil es mir Spaß macht. Weil ich es lustig finde, meine Gedanken zu beobachen, "mich" beim Denken zu beobachten. Mit mir zu spielen, die Denkmaschine anzuhalten, weiter laufen zu lassen, die Richtung wechseln zu lassen... Weil es mir Spaß macht, dabei aus dem Bild herauszuzoomen usw. usf.
Tzolkin, alle Lehren und was weiß ich auch immer, sind nette und sehr schöne, interessante Systeme, die wir, du, ich, wir alle, ins Spiel einbauten, um mal aus der Perspektive des Details, die wir gerade einnehmen, aufs große Ganze zu blicken. Sie sind unterschiedlich formulierte Ausgaben der doch immer gleichen Spielregeln, die wir für unser Abenteuer hier festlegten. Deshalb sagen auch alle großen Weisheitslehren letztendlich das Gleiche aus, führen zum gleichen Ergebnis, nähren sich aus der gleichen Essenz.
Wenn ich des Spielens müde werd, muss ich also einfach vom Monitor aufsehen. Dann sehe ich, ich bin wie eh und je zuhause. Und wenn ich mich dann etwas erholt hab, kann ich, ganz wie ich mag, wieder abtauchen in dies faszinierende Spiel... mich dort von Level zu Level hocharbeiten Aber die Levels sind Teil des Spiels, nicht der Wirklichkeit dahinter
Für die Wirklichkeit dahinter ist es völlig unerheblich, ob du 4 Stunden faul dösend in der Sonne liegst oder 4 Stunden meditierst. Im Spiel allerdings könnte dir ersteres einen Sonnenstich einbringen und letzteres dich in die Illusion treiben, du arbeitest hart für etwas außerhalb des Spiels, während du dich eigentlich dort nur von Level zu Level fortkämpfst, obwohl du hier wie eh und je vor dem Moni sitzt
Somit ist alles, was du, ich und jeder tut, gleich gut und dient einzig dazu, das Spiel in allen Facetten zu erfahren und wird ausschließlich aus der Liebe heraus getan, dem "anderen" (sich selbst ) das Spiel und die Selbsterfahrung darin zu ermöglichen. Wenn aus dieser Erkenntnis nicht augenblicklich eine große Liebe und Dankbarkeit zu jedem Wesen und all seinem Tun erwächst, dann weiß ichs auch nicht mehr, wo die noch herkommen soll...
Wenn man sich selbst so sieht und zwischendurch immer mal wieder vom "Moni" aufschaut, dann wird dieses Leben hier hochinteressant in all seinen Facetten und auch das Unangenehme bekommt eine ganz andere Wertigkeit.
Als Hilfsmittel für diesen übergeordneten Blick leistet übrigens der Tzolkin ganz phantastische Dienste!
In Lak´ech
mirja, 12-IX
Geh´ langsam, du musst nur auf dich selbst zugeh´n!
Re: Ich bin... dieser Thread ist für persönliche Statements da ;)
von omnietorbi am 14.07.2010 12:06Kurz gesagt, und auch gemeint, versuche mit dem Herzen zu sehen , alles wird sich ändern. Du kannst die Welt nur verändern in dem du dich selbst veränderst.
In Liebe, Ordnung und Gerechtigkeit. Das wären schon mal Ansätze. Stiller werden nach aussen dafür dem Inneren mehr Aufmerksamkeit schenken.
LLG omnietorbi