Heidi's Bar - und das Finanzsystem

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mirja
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Maya kin Admin

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Heidi's Bar - und das Finanzsystem

von mirja am 13.03.2010 08:58

Heidi's Bar
By anonym


Heidi ist die Eigentümerin einer Bar in Detroit. Sie weiß, dass fast all ihre Gäste arbeitslose Alkoholiker sind und als solche es sich nicht mehr länger leisten können, Stammkunden in ihrer Bar zu sein. Um dieses Problem zu lösen, denkt sie sich einen neuen Marketingplan aus, der ihren Gästen ermöglicht, jetzt zu trinken, aber später zu zahlen. Sie notiert die genossenen Getränke in ein Kassenbuch (und gewährt den Gästen so Kredit).

Heidis "trinke jetzt und zahle später" Marketingstrategie spricht sich herum und in der Folge fließt eine steigende Zahl von Kunden in Heidis Bar. Bald hat sie das größte Verkaufsvolumen der Bars in Detroit.

Indem sie ihre Kunden von sofortigen Zahlungsforderungen freistellt, erhält Heidi keinen Widerstand, wenn sie in regelmäßigen Abständen ihre Preise für Wein und Bier, den meist konsumierten Getränken, wesentlich erhöht. Demzufolge steigt auch Heidis Umsatzvolumen massiv. Ein junger und dynamischer Vizepräsident der örtlichen Bank erkennt, dass diese Kunden-Schulden wertvolle zukunftsfähige Anlagen darstellen und erhöht Heidis Kreditlimit. Er sieht keinen Grund für unangebrachte Zweifel, da er die Schulden der arbeitslosen Alkoholiker als Sicherheit hat.

Im Firmenhauptsitz der Bank finden Handelsexperten einen Weg, riesige Provisionen zu erhalten und diese Kundenkredite in Trinkanleihen, Alkanleihen and Kotzanleihen zu umzuwandeln. Diese Sicherheiten werden dann gebündelt und auf den internationalen Wertpapiermärkten gehandelt. Naive Investoren verstehen nicht ganz, dass die Sicherheiten, die ihnen als 'AAA' gesicherte Anleihen verkauft werden, tatsächlich die Schulden von arbeitslosen Alkoholikern sind. Nichtsdestotrotz steigen die Preise kontinuierlich und die Sicherheiten werden bald die begehrtesten Produkte bei einigen der führenden Makler-Häuser der Nation.

Eines Tages, obwohl die Preise der Anleihen noch steigen, entscheidet ein Risikomanager der ursprünglichen örtlichen Bank, dass die Zeit gekommen ist, die von den Trinkern in Heidis Bar eingegangenen Verbindlichkeiten zu begleichen. Dies teilt er Heidi mit.

Heidi fordert daraufhin Bezahlung von ihren trunksüchtigen Stammkunden, aber als arbeitslose Alkoholiker können sie ihre Trinkschulden nicht zurückzahlen. Da Heidi ihre Kreditverpflichtungen nicht erfüllen kann, ist sie in den Bankrott gezwungen. Die Bar schließt und elf Angestellte verlieren ihren Job.

Übernacht fallen Trinkanleihen, Alkanleihen and Kotzanleihen im Preis um 90%. Der zusammengebrochene Wert der Anleihen zerstört die Liquidität der Bank und verhindert die Ausgabe neuer Kredite, friert somit die Kredit- und Wirtschaftsaktivität in der Gemeinde ein.

Die Zulieferer von Heidis Bar hatten ihr großzügige Zahlungsstundungen gewährt und hatten die Pensions-Fonds der Firma in die verschiedenen Wertpapiere investiert. Sie sehen sich jetzt damit konfrontiert, Heidis Schulden abzuschreiben und über 90% des angenommenen Wertes der Anleihen zu verlieren. Ihr Weinlieferant meldet ebenfalls Insolvenz an und schließt die Tore eines drei Generationen währenden Familienunternehmens. Ihr Bierlieferant wird von einem Konkurrenten übernommen, der sofort den örtlichen Betrieb schließt und 150 Arbeiter entlässt.


Glücklicherweise werden jedoch die Bank, die Makler-Häuser und ihre jeweiligen leitenden Angestellten gerettet und herausgeholt durch eine verpflichtungsfreie Multi-Milliarden Dollar Geld- Infusion von ihren Kumpanen in der Regierung. Die Mittel, die für diese Rettung nötig sind, werden erlangt indem angestellte Mittelklasse- Nicht-Trinker, die niemals in Heidis Bar waren, mit neuen Steuern belastet werden.

Und, begreifst du?


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In Lak´ech
mirja, 12-IX

Geh´ langsam, du musst nur auf dich selbst zugeh´n! :P

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elfenhexe

72, Weiblich

Maya kin

Beiträge: 92

Re: Heidi's Bar - und das Finanzsystem

von elfenhexe am 13.03.2010 14:53

:badgrin: hi hi, das kommt mir doch irgendwie bekannt vor......!!! ;-)
Allerdings begreifen....nein, niemals....

Erkenne Dich selbst, dann erkennst Du Gott

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