HAUSREZEPTE
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HAUSREZEPTE
from mirja on 01/11/2011 11:38 AMHier entsteht eine Sammlung bewährter Hausrezepte!
Im ersten Kasten ist wieder Platz für Index und Verlinkung.
Durchfall
In Lak´ech
mirja, 12-IX
Geh´ langsam, du musst nur auf dich selbst zugeh´n!
Re: HAUSREZEPTE
from pacal-votan on 01/21/2011 09:27 PMAugentrost, Euphrasia officinalis
Beschreibung
Der aufrechte Stengel dieser zierlichen Pflanze ist kaum 15 cm hoch, Blätter eiförmig, meist jederseits fünfzähnig, Kelch vierzähnig oder vierspaltig. Die Kronen rachenförmig, die Oberlippe zweilappig, die untere dreispaltig mit ausgerandeten Zipfeln, die Blüte weiß und blaßviolett, der Schlund gelb; Geschmack schwach-gewürzhaft, salzig.
Blütezeit
Juli - September
gebräuchliche Pflanzenteile
die ganze blühende Pflanze
Sammelzeit
am Beginn der Blütezeit.
Wirkung und Anwendung
In der Hauptsache findet Augentrost äußerliche Anwendung bei Entzündungen der Augen oder bei Augenschwäche. Aber auch innerlich wird er als Tee verwendet, und zwar als lösendes und linderndes Mittel bei Husten und Halsschmerzen.
Zubereitung
1 Teelöffel voll mit einer Tasse Wasser aufkochen und warm oder kalt zu Umschlägen verwenden. Bei innerlicher Anwendung schluckweise trinken.
Baldrian, Valeriana officinalis
Beschreibung
Der Wurzelstock ist kurz, fast abgebissen, höckrig, mit sehr vielen strohhalmdicken graugelben Wurzelfasern besetzt, außen bräunlich, innen weiß, Stengel bis 1,5 m hoch, walzrund gefurcht, röhrig. Blätter sämtlich gefiedert, die wurzelständigen sehr langgestielt. die stengelständigen gegenüberstehend. Blättchen lanzettförmig sägezähnig, Blüten weißlich in gipfelständigen, rispenartigen Doldentrauben, Krone trichterförmig, fünfspaltig. Geruch der frischen Wurzel sehr durchdringend, Wurzelpulver erregt Niesen, Geschmack aromatisch, hinterher bitterlich.
Blütezeit
Juni - Juli
gebräuchliche Pflanzenteile
Wurzel
Sammelzeit
Frühling und Herbst
Wirkung und Anwendung
Baldrian ist das beliebteste Mittel bei Nervenschwäche, Herzklopfen und Schlaflosigkeit. Er hat eine beruhigende und krampfstillende Wirkung und wird daher auch bei Magenkrämpfen und Darmbeschwerden verwendet.
Zubereitung des Tees:
2 Teelöffel der zerkleinerten Wurzel mit einer Tasse Wasser heiß aufgießen und 10 Minuten abgedeckt ziehen lassen, abseihen. Ungesüßt täglich eine Tasse voll am Abend trinken.
Beifuß, Artemisia vulgaris
Beschreibung
Wurzel kegelförmig, etwas runzlig, mit vielfältigen, gelblich- weißen langen Fasern, außen braun, innen weiß. Stengel oft dunkelrot, ästig, 0,5 - 1,5 m hoch, Blätter oberhalb grün und kahl, unterhalb weißfilzig, die wurzelständigen mit herzförmigen Zähnen. Eiförmige, fast kuglige Blütenköpfchen mit gelblichen oder rötlichen Blütchen.
Blütezeit
Juli - September
gebräuchliche Pflanzenteile
Wurzel
Sammelzeit
im Spätherbst
Wirkung und Anwendung
Beifußwurzel ist als Extrakt oder Pulver ein gutes und berühmtes Heilmittel bei Epilepsie. Es wirkt auf das Zentralnervensystem anregend, ist außerdem harn- und schweißtreibend.
Zubereitung
Wurzelpulver wird vor dem erwarteten Anfall tee- bid eßlöffelweise in heißem Malzkaffee oder Schokolade gegeben.
Birke, Betula alba; Zwergbirke, Betula nana
Beschreibung
Die weiße Birke ist ein mächtiger Baum, dessen Stamm und älteren Zweige eine ablösende, glänzend weiße Rindenschicht tragen. Blätter umgekehrt- herzförmig mit gesägtem Rande, anfangs klebrig und schwach behaart, später kahl, in eine lange Spitze auslaufend. Die Blütenkätzchen sind bräunliche, hängende Ähren. Viel wirksamer ist arzneilich die grönländische Zwergbirke unserer Knieholzregion, mit pfenniggroßen, fast runden Blättern, die kaum höher als 50 cm wird.
Blütezeit
April - Mai
gebräuchliche Pflanzenteile
Blätter
Sammelzeit
Mai
Wirkung und Anwendung
Birkenblätter finden Verwendung als harntreibendes Mittel bei Nierenleiden und Wassersucht, aber auch zur Blutreinigung sowie bei Gicht und Rheuma. Bemerkenswert ist, daß trotz der harntreibenden Wirkung keine Nierenreizung eintritt.
Zubereitung des Tees:
2 Eßlöffel grob geschnittene Birkenblätter mit einer Tasse kochenden Wassers übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Täglich eine Tasse voll trinken. Es muß zusätzlich viel getrunken werden.
Brennessel, Urtica dioica und Urtica urens
Beschreibung
Krautartige Pflanzen. Die Brennessel bis 1,5 m Höhe, ausdauernd. Die Blätter sind länglich herzförmig, spitz, mit grobgesägten Rändern, die Blüten stehen in ästigen, hängenden Trauben, grün und unansehnlich. Die ganzen Pflanzen sind beleidet mit Drüsenhaaren.
Blütezeit
Juni - August
gebräuchliche Pflantenteile
das blühende Kraut
Sammelzeit
Mai - Juni
Wirkung und Anwendung
Brennesselkraut ist ein beliebtes Blutreinigungsmittel; es findet allgemein zu Frühjahrs- und Blutreinigungskuren Verwendung. Wegen seiner harntreibenden Wirkung ist es auch bei Blasen- und Nierentees gebräuchlich. Außerdem wird es bei rheumatischen Beschwerden eingesetzt.
Zubereitung des Tees
2 Teelöffel geschnittenes Brennesselkraut oder Brennesselblätter mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, dann abseihen. Mehrmals täglich 1 Tasse trinken. Es sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.
Brombeere, Rubis fruticosus
Beschreibung
5eckiger, leicht filziger, aufrechter Stengel mit zurückgekrümmten Stacheln. 3-5zählige, unten weißfilzige, eiförmige Blätter. Kelch und Krone fünfblättrig, Blüten weiß und rosenrot, in zusammengesetzten Rispen; schwarzbraune, glänzende, kugelförmige Beeren.
Blütezeit
Mai - September
gebräuchliche Pflanzenteile
Blätter
Sammelzeit
Mai - Juni
Wirkung und Anwendung
Die Früchte der Brombeere sind ein gutes Mittel gegen Hunger, aber auch die Blätter finden eine Verwendung: Sie werden wegen ihres Gerbstoffgehaltes bei Durchfall als zusammenziehendes Mittel, aber auch bei sonstigen Magen- und Darmstörungen verwendet. Als Genußmittel (Ersatz für Schwarzen Tee) kann man sie zusammen mit Himbeerblättern zubereiten.
Zubereitung des Tees
Abkochung: Bei Magen- und Darmstörungen 1 Teelöffel voll Brombeerblätter mit einer Tasse Wasser etwa 10 Minuten kochen; tagsüber ungesüßt 2-3 Tassen trinken.
Heißer Aufguß: Als Genußmittel einen Teelöffel voll mit einer Tasse kochenden Wassers überbrühen und 10 Minuten ziehen lassen.
Faulbaum, Rhamnus frangula
Beschreibung
2 - 3 m hoher Strauch, Rinde der jüngeren Zweige außen graubraun, auf der inneren Seite orangegelb, frisch von höchst widerlichem Geruch und scharf bitterem Geschmack. Zweige gegenständig, oft dornig endigend. Blätter gegenständig, eiförmig, zugespitzt, feinkerbig gesägt, beiderseits mit drei bogig aufstrebenden Rippen, meist kahl und wenig behaart, Blüten zweihäusig, unvollständig, 5zählig, Krone grünlichweiß, Frucht schwarz.
Blütezeit
Juni - September
gebräuchliche Pflanzenteile
Rinde
Sammelzeit
Februar - März
Wirkung und Anwendung
Faulbaum- oder Frangularinde ist ein mild abführendes Mittel. Es sollte jedoch nicht länger als 1-2 Wochen verwendet werden (Kaliummangel).
Zubereitung des Tees
Kalter Auszug: 1 Teelöffel Faulbaumrinde mit einer Tasse kaltem Wasser übergießen und 12 h ziehen lassen, dann durch ein Teesieb abseihen. Abends vor dem Schlafengehen 1 Tasse ohne Zucker trinken.
Tee: 1 Teelöffel Faulbaumrinde mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen, 10-15 Minuten ziehen lassen, dann abseihen.
Fenchel, Foeniculum vulgare
Beschreibung
Wurzel daumendick, spindelförmig, außen blaßgelb, innen weißlich, Stengel 1 - 2 m hoch, bläulichgrün, gestreift. Blätter abwechselnd, langgestielt, sehr zusammengesetzt, gefiedert, Fiederblättchen zweiteilig mit linienförmigen Lappen, Blüten gelb in gipfelständigen vielstrahligen Doldentrauben. 5 grünlichweiße Kronenblätter, Samen grünlich, halbmondförmig, ihr Geruch angenehm gewürzhaft, Geschmack süßlich.
Blütezeit
Kulturpflanze, blüht im Hochsommer
gebräuchliche Pflanzenteile
Samenkerne
Wirkung und Anwendung
Fenchel hat eine schleimlösende, und krampfstillende Wirkung. Er findet Verwendung als Brust- und Hustentee, bei Magenschwäche und besonders als Beruhigungsmittel für kleine Kinder.
Zubereitung des Tees
Heißer Aufguß: 1 Teelöffel frisch gequetschter Fenchelsamen mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen, abgedeckt 5 Minuten ziehen lassen. Mehrmals täglich 1-2 Tassen trinken. Bei Verwendung für Kinder kann man die gleiche Menge auch mit Milch kurz aufkochen.
Goldrute, Solidago virgaurea
Beschreibung
Wurzel steigt schief herab, etwas kriechend, Stengel 0,5 - 1 m hoch, gerade, aufrecht, mehrere Stengel aus einer Wurzel, schwach behaart, innen markig. Blätter zerstreut, kahl sägezähnig, länglich-oval, Blattstiel herablaufend, Blütenköpfchen an den Ästen in beblätterten Trauben, lebhaft gelb. 10 zungenförmige Randblüten, viele dichte, Köpfchen bildende, röhrenförmige Scheibenblüten.
Blütezeit
Juli - September
gebräuchliche Pflanzenteile
Blütter und Kraut
Sammelzeit
Mai - Juni
Wirkung und Anwendung
Die Droge hat eine stark harntreibende Wirkung. Innerlich wird sie gegen Rheumatismus und als Blasen- und Nierentee und bei Steinleiden getrunken. Goldrute soll gegen Magenkrämpfe helfen und leicht fiebersenkend wirken.
Zubereitung des Tees
2 Teelöffel feingeschnittenes Goldrutenkraut mit einer Tasse Wasser überbrühen oder mit einer Tasse kaltem Wasser ansetzen und kurz aufkochen; 10 Minuten ziehen lassen, abseihen. Mehrmals täglich 1 Tasse trinken. Es müssen mindestens 2 Liter Flüssigkeit (insgesamt) pro Tag getrunken werden.
Hirtentäschel, Capsella bursa- pastoris
Beschreibung
Einjähriges Kraut mit spindeliger Wurzel und grundständigen, schrotsägefiederspaltigen Blättern, die Stengelblätter länglich lanzettförmig, stengelumfassend, der bis 0,5 m hohe Stengel mit sparrigen dünnen Ästen. Die kleinen weißen Kreuzblüten bilden eine später stark verlängerte Traube, die Frucht eine verkehrt-dreieckige Schote.
Blütezeit
fast das ganze Jahr hindurch
gebräuchliche Pflanzenteile
das blühende Kraut
Sammelzeit
jederzeit
Wirkung und Anwendung
Wegen ihrer zusammenziehenden, blutstillenden Wirkung wird die Droge gegen Blutungen aller Art äußerlich angewendet. Von innerlicher Anwendung wird abgeraten.
Zubereitung
Heißer Aufguß: 1 Eßlöffel voll mit einer Tasse kochendem Wasser überbrühen, nach etwa 15 Minuten abseihen. Der erkaltete Aufguß kann zu Umschlägen verwendet werden. Bei Nasenbluten den erkalteten Aufguß in die Nase einziehen.
Holunder, Sambucus nigra
Beschreibung
Baum von 3 - 6 m Höhe, meist strauchartiges Aussehen, Rinde aschfarben, runzlig, Holz weiß mit starken Markröhren, Blätter dunkelgrün, gegenüberstehend, gefiedert, Blättchen eiförmig, am Rande sägezähnig, gegenüberstehend. Blüten zahlreich in großen, dichten, tellerförmigen Trugdolden, gelblichweiß, fünfteilig. Frucht schwarzviolette Beere. Geruch der frischen Blüten aromatisch, etwas betäubend, Geschmack schleimig, bitter.
Blütezeit
Mai - Juni
gebräuchliche Pflanzenteile
Blüten
Sammelzeit
Mai
Wirkung und Anwendung
Holunderblüten wirken durch das darin enthaltene ätherische Öl anregend auf die Schweißdrüsen. Sie werden verwendet als schweißtreibendes, harntreibendes und blutreinigendes Mittel, besonders bei Erkältungskrankheiten, Fieber oder Grippe, wo ein Schweißausbruch gewollt ist.
Der aus reifen Holunderbeeren gepreßte Saft ist sehr vitaminreich und ein gutes Mittel gegen Grippe und Erkältungen. Allerdings muß er unbedingt abgekocht werden.
Zubereitung des Tees
Heißer Aufguß: 1 Eßlöffel voll Holunderblüten mit einer Tasse Wasser aufbrühen und 15 Minuten ziehen lassen. Man trinkt täglich bis zu 5 Tassen heiß und mit Kandis oder Honig gesüßt.
Huflattich, Tussilago farfara
Beschreibung
Aus dem tiefgehenden Wurzelstock erscheinen im März einfache beschuppte, weißlich-wollige, einköpfige, bis 10 cm hohe Blütenstiele, welche leuchtendgelbe Köpfchen tragen. Randblüten zungenförmig, zahlreich, Scheibenblüten röhrenförmig. Nach dem Blühen erscheinen grundständige, herzförmige, grobgesägte, oft sehr kleine Blätter, die an der Unterseite weißfilzig sind. Blätter geruchlos von etwas schleimigen Geschmack.
Blütezeit
März - Mai
gebräuchliche Pflanzenteile
Blüten und junge Blätter
Sammelzeit
März, Juni
Wirkung und Anwendung
Huflattichblätter als Bestandteil des Brusttees finden Verwendung bei Erkrankungen der Atmungsorgane, Husten, Heiserkeit und Verschleimung. Auch bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut sowie oberflächlichen Hautentzündungen hilft Huflattich. Er sollte jedoch nicht in der Schwangerschaft und Stillzeit oder bei Kindern angewendet werden.
Zubereitung des Tees
1-2 Teelöffel kleingeschnittener Huflattichblätter mit 1 Tasse Wasser heiß aufgießen, 5 Minuten ziehen lassen, durchseihen und mit Honig süßen. Täglich bis zu 2 Tassen möglichst heiß trinken.
Johanniskraut, Hypericum perforatum
Beschreibung
Stengel zweikantig, fest, Blätter länglich-eiförmig, stumpf, dicht punktiert, die der Äste schmäler, Kelchblätter lanzettig zugespitzt, Blätter der Blumenkrone goldgelb, oft mit schwarzen Drüsen. 5 Kronenblätter, zahlreiche Staubgefäße in Büscheln. Gesamthöhe bis 0,5 m. Geruch balsamisch-harzig, Geschmack bitterlich.
Blütezeit
Juni - September
gebräuchliche Pflanzenteile
Blüten und junge Blätter
Sammelzeit
Mai - Juni
Wirkung und Anwendung
Johanniskraut findet Verwendung bei leichten depressiven Störungen, Angst und nervöser Unruhe sowie gegen Bettnässen kleiner Kinder.
Zubereitung des Tees
1 Teelöffel feingeschnittenes Johanniskraut mit einer Tasse kochendem Wasser aufgießen, abgedeckt 10 Minuten ziehen lassen, abseihen. Schwach gesüßt morgens und abends eine Tasse warm trinken, gegen Bettnässen am frühen Nachmittag geben.
Kamille, Chamomilla recutita
Beschreibung
Mehrere Stengel von 0,25 bis 0,5 m Höhe, ästig, Blätter dunkelgrün, abwechselnd sitzend, die oberen einfach, die unteren doppelt gefiedert, mit fadenformige Lappen. Blüten mit gipfelständigen, weißstrahligen Köpfchen sitzen in einer aus grünen, sich dachziegelartig deckenden Blättern gebildeten Hülle, Strahlenblüten weiß, Scheibenblüten gelb-grünlich, Blütenboden innen hohl. Geruch durchdringend, angenehm aromatisch, Geschmack lieblich.
Blütezeit
Juni - Juli
gebräuchliche Pflanzenteile
Blüten
Sammelzeit
während der ganzen Blütezeit
Wirkung und Anwendung
Kamille ist das beliebteste Volksheilmittel mit den verschiedensten Anwendungsgebieten, sowohl innerlich als auch äußerlich zu Umschlägen und Bädern, z.B. bei Verletzungen. Die äußerliche Wirkung ist desinfizierend, erweichend und schmerzlindernd. Innerlich wirkt sie in der Hauptsache schweißtreibend, erwärmend, krampfstillend, vor allem bei entzündlichen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, und entzündungshemmend, u.a. bei Entzündungen der Haut und Schleimhaut. Auch bei Erkältungskrankheiten kann Kamille helfen, z.B. durch Inhalation der Dämpfe. Diese Anwendungen gelten außer für die Echte Kamille auch für die Römische Kamille (Anthemis nobilis).
Zubereitung
Heißer Aufguß: 1 Eßlöffel voll Kamillenblüten mit einer Tasse siedendem Wasser übergießen und 5-10 Minuten bedeckt ziehen lassen.
Als Aufguß für Umschläge wird die doppelte Menge Kamillenblüten verwendet, man läßt 15 Minuten ziehen. Für Bäder werden 50 Gramm Blüten in 1 Liter Wasser aufgekocht, 15 Minuten bedeckt stehengelassen, abgeseiht und ins Bad gegeben.
Klette, Arctium tomentosum / lappa / minus
Beschreibung
Die Wurzel ist lang und mit wenig Wurzelhaaren versehen, mit außen schwärzlicher und nach innen weißlicher und ganz nach innen gegen das Holz hin ins Bräunliche übergehender Rinde, mit dickem, löchrigem, weißlichem Holze ohne Geruch und von bittersüßlich-scharfem Geschmack. Man verwendet sowohl die Wurzel der wolligen wie die der kleinen Klette. Die Blütenköpfe sind rötlich, selten weiß, aus vielen röhrenförmigen Scheibenblüten gebildet und in einem Becher scharf zahniger, schuppiger, widerhakiger Blättchen steckend. Die Blätter der Kletten sind groß und hart, länglich, aber oft von großer Ausdehnung.
Blütezeit
Juli - August
gebräuchliche Pflanzenteile
Wurzel
Sammelzeit
kurz vor der Blüte im Mai
Wirkung und Anwendung
Klettenwurzel wurde früher bei Magenbeschwerden, als harntreibendes Mittel sowie äußerlich bei Hautkrankheiten verordnet. Es soll eine blutreinigende Wirkung haben und auch gegen Rheumatismus und Gicht verwendet werden.
Zubereitung des Tees
Heißer Aufguß: 1 Teelöffel gehackter Klettenwurzel mit einer Tasse Wasser überbrühen, 5-10 Minuten ziehen lassen; täglich 1-2 Tassen trinken.
Knoblauch, Allium sativum
Beschreibung
Aus der weißen, länglichen, spitzen Zwiebel, die eine Menge weißer Nebenzwiebeln trägt, sprießt ein langer Stengel bis 40 cm Höhe, mit spitzen ungestielten Blättern, und ein Blütenstand mit vielen rötlich-violetten Blüten. Am Blütenstand zahlreiche Brutzwiebelchen.
Blütezeit
Juli - August
gebräuchliche Pflanzenteile
Zwiebel
Sammelzeit
im Herbst nach Abwelken des Krautes
Wirkung und Anwendung
Das im Knoblauch enthaltene Allicin hat eine antibiotische Wirksamkeit, der günstige Einfluß bei Arterienverkalkung und hohem Blutdruck wird dem Alliin zugeschrieben (nur in frischen Zwiebeln, da es zu dem Allicin abgebaut wird). Der geruchsintensive Bestandteil ist das Allicin. Knoblauch wirkt auch appetitanregend, verdauungsfördernd und blähungstreibend und wird bei infektiösen Erkrankungen des Verdauungsapparates verordnet. Es wurde ein günstiger Einfluß auf Blutfettwerte sowie auf altersbedingte Gefäßveränderungen festgestellt. Knoblauch kann hier auch vorbeugend wirksam werden. Die Blutgerinnung soll durch Knoblauch geringfügig gehemmt werden. Er spielt in der Herzinfarkt-Prophylaxe daher eine relativ große Rolle.
Zubereitung
Die Knoblauchzwiebel, bzw. einzelne Knollen, wird meist nicht als Tee, sondern in Essen verwendet, dem es einen scharfen und würzigen Geschmack und besonderen Geruch verleiht.
Linde, Tilia cordata
Beschreibung
Große Bäume mit schiefherzförmigen Blättern, abfallenden Nebenblättern und langgestielten, durch ein großes ganzrandiges Nebenblatt verzierten Trugdolden. Der Kelch ist fünfteilig, die 5 Blumenblätter gelblich-grün und sehr wohlriechend.
Blütezeit
Juni - August
gebräuchliche Pflanzenteile
Blüten
Sammelzeit
in der Hochblüte
Wirkung und Anwendung
Lindenblüten gehören zu den bekanntesten Hausmitteln. Die schweißtreibende und krampflösende Wirkung machen sie zu einem beliebten Helfer bei mit Fieber verbundenen Krankheitszuständen, z.B. Grippe. Sie werden oft auch als Genußmittel getrunken. Wegen ihres Schleimstoffgehaltes sind sie auch bei Husten und Halsschmerzen zu empfehlen.
Zubereitung des Tees
Heißer Aufguß: 1 Eßlöffel voll mit einer Tasse Wasser aufbrühen und 15 Minuten ziehen lassen. 2-3 Tassen, mit Kandis oder Honig gesüßt, tagsüber möglichst warm trinken.
Löwenzahn, Taraxum officinale
Beschreibung
Ausdauernde dicke, spindelförmige Wurzel, kahle, lanzettige, buchtig-tiefeingeschnittene, schrotsägeförmige grundständige Blätter, hoher kahler Blütenschaft und gelbe Blütenköpfe. Ganze Pflanze in allen Teilen stark milchend. Geschmack der Blätter und des Saftes rein-bitter.
Blütezeit
März - Mai
gebräuchliche Pflanzenteile
Wurzel, Blätter, Blütenstiele
Sammelzeit
Mai
Wirkung und Anwendung
Löwenzahn wirkt blutreinigend und drüsenanregend, er findet daher vielfach zu Blutreinigungskuren im Frühjahr Anwendung. Weiterhin ist die Wirkung schwach abführend, harntreibend und appetitanregend. Löwenzahn sollte nicht bei Magengeschwüren oder Gallenproblemen verwendet werden. Der Salat ist sehr vitaminreich.
Zubereitung
Heißer Aufguß: 2 Teelöffel kleingeschnittener Löwenzahnblätter mit einer Tasse Wasser überbrühen und 5 Minuten ziehen lassen, morgens und abends 1/2 Tasse voll trinken.
Abkochung: 1 Teelöffel feingeschnittene Löwenzahnwurzel mit Kraut mit einer Tasse kaltem Wasser ansetzen, kurz aufkochen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen. Bis zu drei Tassen täglich trinken.
Pflanzenpreßsaft:
1-3 Eßlöffel der frischen Pflanze auspressen, von dem Preßsaft mehrmals täglich einen Eßlöffel nehmen.
Salat:
Die im Frühjahr noch frischen Blätter pflücken, waschen und roh, alleine oder gemischt mit anderem Salat, verzehren, gut als Vorspeise.
Pfefferminze, Mentha piperita
Beschreibung
Stengel bräunlich-grau, bis 1 m hoch, viereckig, ästig, feinhaarig. Blätter gegenüberstehend gestielt, länglich-eiförmig, zugespitzt, scharfgesägt, oben glatt, dunkelgrün, unten blaßgrün, feinbehaart. Blüten rotviolett in gipfelständigen Quirlen, Krone röhrig, am Rand viellappig. Geruch angenehm durchdringend, Geschmack kampferartig, erst brennend, dann anhaltend kühlend.
Blütezeit
Juli - August
gebräuchliche Pflanzenteile
blühendes Kraut
Sammelzeit
Juli
Wirkung und Anwendung
Die Pfefferminze ist eins der wichtigsten Heilkräuter mit umfassender Wirkungsweise; in erster Linie belebend und magenstärkend, hat die Droge auch eine vorzügliche Wirkung bei allen Erkrankungen der Verdauungsapparates, Magen, Darm, Leber, Galle und Nieren. Pfefferminze hat krampfstillende und leicht beruhigende Wirkung. Wegen des erfrischenden Geschmacks und der wohltuenden Wirkung wird die Droge auch als Genußmittel getrunken und als Zusatz zu den verschiedensten Teemischungen verwendet.
Pfefferminzöl hat zusätzlich zu den schon erwähnten Heilwirkungen bei Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts und der Galle positive Wirkung auf Katharre der Atemwege und Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenbereich. Äußerlich angewendet kann es durch die kühlende Wirkung bei Kopf-, Muskel- und Nervenschmerzen helfen. Bei Gallensteinen, Gallenblasenentzündungen und schweren Leberschäden sollten keine Pfefferminzöle eingenommen werden. Bei Säuglingen und Kleinkindern sollten pfefferminzölhaltige Zubereitungen nicht im Bereich des Gesichts, speziell der Nase, angewendet werden.
Zubereitung
Heißer Aufguß: 1 Eßlöffel Pfefferminzblätter (gerne auch frische!) mit einer Tasse kochendem Wasser überbrühen und mindestens 10 Minuten in einem bedeckten Gefäß ziehen lassen; tagsüber bis zu 4 Tassen warm trinken.
Inhalat: 3-4 Tropfen Pfefferminzöl in heißes Wasser geben und die Dämpfe einatmen.
Äußere Anwendung: Einige Tropfen in die betroffenen Hautpartien einreiben.
Ringelblume, Calendula officinalis
Beschreibung
Eingebürgerte Pflanze mit aufrechtem, bis 0,5 m hohem Stengel, ästig, schwach gefurcht, Blätter länglich, blaßgrün, abwechselnd sitzend, zerstreut, weißhaarig, stengelumfassend, die unteren umgekehrt eirund, spatelförmig, schwach gezähnt, die oberen lanzettförmig, spitz. Scheibenblüten der großen strahlenden Blumen dunkelgelb, Randblüten strahlend pomeranzengelb, auch in anderen Farben variierend. Geruch stark, unangenehm, Geschmack bitterlich salzig.
Blütezeit
August - November
gebräuchliche Pflanzenteile
Blüten und junge Blätter
Sammelzeit
Herbst
Wirkung und Anwendung
Innerlich wirken Ringelblumen mild abführend und krampflösend. Bedeutsamer ist die äußerliche Anwendung zur Reinigung verschmutzter Wunden und zur Förderung des Heilungsprozesses bei Geschwüren und Wunden sowie Entzündungen im Mund- und Rachenraum.
Zubereitung des Tees
Heißer Aufguß: 2 Teelöffel Ringelblumenblüten mit einer Tasse kochendem Wasser überbrühen und 10 Minuten in einem bedeckten Gefäß ziehen lassen, abseihen. Mit dem warmen Aufguß mehrmals täglich spülen oder gurgeln.
Salbei, Salvia triloba u. a.
Beschreibung
Strauch von 0,5 m Höhe, Stengel ästig, holzig, weißfilzig, Blätter gegenständig, lanzettförmig, runzlig, graulich-grün, Blüten in Ähren an der Spitze der Zweige, violett und blau an wenigblütigen Quirlen. Geruch des frischen Krautes kampferartig, stark aromatisch.
Blütezeit
Juli - August
gebräuchliche Pflanzenteile
Blätter der zweijährigen Pflanze
Sammelzeit
Mai - Juni
Wirkung und Anwendung
Salbei wird bei allen Enzündungen des Mundes, Rachens und Halses als desinfizierendes Gurgelmittel verwendet. Bekannt ist auch die schweißhemmende Wirkung z.B. bei zu starkem Nachtschweiß. Diese tritt sowohl bei innerer Anwendung als auch äußerlich durch Abreibungen oder Bäder auf. Innerlich hilft Salbei bei Magen- und Darmstörungen. Die Volksmedizin sagt dem Salbei auch Wirkung bei Leber- und Nierenleiden nach. In der Schwangerschaft sollte Salbei nicht als Arzneimittel eingenommen werden.
Zubereitung
Heißer Aufguß:1 Teelöffel zerkleinerter Salbeiblätter mit einer Tasse kochendem Wasser aufbrühen und 10 Minuten in einem abgedeckten Gefäß ziehen lassen, abseihen. Bei Verdauungsproblemen vor den Mahlzeiten eine Tasse trinken.
Äußerlich: Zum Gurgeln/Mundspülen 2,5 g Droge (Heißen Aufguß bereiten) oder 2-3 Tropfen ätherischen Öles oder 5 g alkoholischer Aufguß auf ein Glas Wasser geben und mehrmals täglich gurgeln. Der unverdünnte alkoholische Auszug kann auch direkt auf die entzündeten Schleimhautpartien aufgetragen werden.
Schachtelhalm, Equisetum arvense
Beschreibung
Wurzelstock schwarz, gegliedert, bis Metertiefe eindringend. Im März erscheinen die einfachen, glatten, gefiederten, fleischfarbigen, dickeren Stengel, welche an den Gliedern große, braune, acht- bis zwölfspaltige Scheiden und am Gipfel eine walzige Fruchtröhre besitzen, die mit staubförmigen, grünen Keimkörnern gefüllt ist. Im Sommer erscheinen dünnere grüne, unfruchtbare Stengel, längsgestreift, mit dünnen quirlförmigen, einfachen und scharf vierkantigen Ästen. Die Stengel schmecken salzig.
Blütezeit
März - April
gebräuchliche Pflanzenteile
die unfruchtbaren grünen Stengel
Sammelzeit
Juni - September
Wirkung und Anwendung
Die Wirkung von Schachtelhalm beruht auf dem hohen Gehalt an Kieselsäure (ca. 10 %). Schachtelhalm wird wegen seiner harntreibenden Wirkung bei Schwellungen verwendet, nicht jedoch bei Ödemen aufgrund eingeschränkter Herz- und Nierentätigkeit. Auch zur Durchspülungstherapie bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und vorbeugend bei Nierengrieß wird Schachtelhalm empfohlen. Es sollte dabei viel Flüssigkeit getrunken werden. Äußerlich hat Schachtelhalm eine entzündungshemmende Wirkung bei schlecht heilenden Wunden. Der hohe Kieselsäure-Gehalt führt auch dazu, daß die Pflanze ein gutes Scheuermittel ist. Daher wird er auch Zinnkraut genannt.
Zubereitung des Tees
2 Teelöffel zerkleinertes Schachtelhalmkraut mit einer Tasse kochendem Wasser aufgießen, 15 Minuten ziehen lassen, durch ein Teesieb abseihen. Mehrmals täglich eine Tasse trinken.
Schafgarbe, Achillie millefolium
Beschreibung
Stengel bis 1 m hoch, eckig. Blätter weichhaarig, die wurzelständigen gestielt, gefiedert, die stengelständigen abwechselnd doppelt fiederspaltig, mit linienförmigen, stachelspitzigen Lappen, Blütenköpfchen weiß und rötlich, in gipfelständigen, beblätterten Doldentrauben, zahlreichen zungenförmigen, dreizähnigen Strahlenblüten mit glockenförmiger, am Rande fünflappiger Krone. Geruch aromatisch. Geschmack bitterlich scharf, etwas zusammenziehend.
Blütezeit
Juni - Oktober
gebräuchliche Pflanzenteile
Blüten und Zweigspitzen
Sammelzeit
Juni - Oktober
Wirkung und Anwendung
Als altbekanntes Hausmittel wird Schafgarbe bei Appetitlosigkeit, allen Verdauungsstörungen und bei Magen- und Darmkatarrh verwendet. Äußerlich helfen Schafgarben-Sitzbäder bei Unterbauchbeschwerden der Frau, die mit schmerzhaften Krämpfen im Beckenbereich einhergehen, feucht-warme Scharfgabentee-Wickel lindern bei chronischen Lebererkrankungen unangenehme Druck- und Völlegefühle im rechten Oberbauch.
Zubereitung
Tee: 1 Teelöffel Schafgarbenkraut oder Blüten mit einer Tasse kochendem Wasser aufbrühen, 5 Minuten abgedeckt ziehen lassen, abseihen. Bis zu 3 Tassen tagsüber trinken.
Badezusatz:
Für das Sitzbad: 100 g Schafgarbenkraut auf 20 l Wasser.
Schlüsselblume, Primula veris, Primula elatior
Beschreibung
Die Blätter stehen dicht über der Wurzel, sind wellenförmig, gekerbt und runzlig, die Blütenstiele weichhaarig. Die in übergebogenen Dolden stehenden Blüten haben einen etwas aufgetriebenen, fünfzipfligen, grünen Kelch und wohlriechende, dunkelgelbe Blumenkronen mit fünf ausgebreiteten Randlappen. Geruch angenehm honigartig.
Blütezeit
April - Mai
gebräuchliche Pflanzenteile
Blüten
Sammelzeit
April - Mai
Wirkung und Anwendung
Schlüsselblumenblüten wirken nervenberuhigend und schleimlösend. Neben ihrer hauptsächlichen Verwendung in Hustentees werden sie auch gegen Gicht gebraucht.
Zubereitung des Tees
Heißer Aufguß: 1-2 Teelöffel Blüten, am besten in Kombination mit anderen schleimlösenden Kräutern, mit 1 Tasse Wasser kochend überbrühen, nach 5 Minuten abseihen; Mehrmals täglich eine Tasse trinken. Beim Selbersammeln bitte nur die Blüten mitnehmen, die Pflanze ist selten!
Spitzwegerich, Plantago lanceolata
Beschreibung
Die Blätter liegen rosettenförmig und nach der Blüte ausgerichtet am Boden, sind lang-lanzettig, weichhaarig, ungestielt, Blattstiele eckig. Die Blütchen stehen dicht in kurzen, kahlen Ähren, Blumenkrone röhrenförmig, häutig, unbedeutend, Staubfäden weiß mit herzförmigen Staubbeuteln.
Blütezeit
Juni - September
gebräuchliche Pflanzenteile
ganze Pflanze
Sammelzeit
Mai - Juni
Wirkung und Anwendung
Spitzwegerich ist ein schleimlösendes und hustenlinderndes Mittel bei allen Erkältungserscheinungen. Die Anwendung ist besonders bei Kindern zu empfehlen, es gibt z.B. einen Sirup mit Spitzwegerich. Wegen des Gerbstoffgehaltes wirkt es appetitanregend. Spitzwegerich hilft bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum und äußerlich bei leichten entzündlichen Erkrankungen der Haut, da er Bakterien abtötet.
Zubereitung
Heißer Aufguß: 2 Teelöffel Spitzwegerichkraut mit einer Tasse kochendem Wasser aufbrühen und 5 Minuten ziehen lassen; täglich bis 3 Tassen mit Kandis reichlich gesüßt schluckweise trinken.
Frischpflanzensaft: Die frischen Spitzwegerichblätter abspülen, auspressen und von dem Preßsaft 3x täglich 1-2 Eßlöffel einnehmen.
Tausendgüldenkraut, Centaurium erythraea / minus
Beschreibung
Stengel aufrecht, bis 30 cm hoch, viereckig, nach oben gabelförmig. Blätter sitzend, ganzrandig, gegenüberstehend. oval, dreirippig, am Stengel herablaufend. Blüten rot in gabelständigen gebüschelten Doldentrauben. Kelch fünfeckig, länglich, Krone rosenrot, trichterförmig, fünfteilig. Geschmack scharf-bitter.
Blütezeit
Juli - August
gebräuchliche Pflanzenteile
blühendes Kraut
Sammelzeit
Juni - Juli
Wirkung und Anwendung
Als typische Bitterdroge findet Tausendgüldenkraut als appetitanregendes Magenmittel überall Verwendung. Die magenstärkende Wirkung ist der des Enzians ähnlich.
Zubereitung
Tee: 2 Teelöffel feingeschnittenes Tausendgüldenkraut mit einer Tasse kochendem Wasser aufgießen, 5 Minuten ziehen lassen. Vor den Mahlzeiten eine Tasse trinken. Meist wird Tausendgüldenkraut mit einer anderen Bitterdroge kombiniert.
Kalter Auszug: 1 Teelöffel voll mit einer Tasse Wasser 6-8 Stunden kalt ausziehen lassen; vor den Mahlzeiten eßlöffelweise nehmen.
Thymian, Thymus vulgaris
Beschreibung
Alte eingebürgerte Gartenpflanze, Stengel aufrecht, ästig, graulich-feinbehaart, schmale, am Rande zurückgerollte Blätter, aus deren Achseln wieder kleine Blattbüschel treten; Blüten in kleinen Quirlen in den Blattachseln und Büscheln, rötlich, ähnlich dem Quendel, aromatisch riechend.
Blütezeit
Juli - August
gebräuchliche Pflanzenteile
blühendes Kraut
Sammelzeit
in der Blüte
Wirkung und Anwendung
Die würzig riechenden Thymianblätter wirken bei Bronchitis und Keuchhusten. Durch den hohen Gehalt an ätherischen Ölen haben sie eine krampflösende, schmerzlindernde und beruhigende Wirkung. Äußerlich verwendet man sie zu Kräuterkissen bei Geschwulsten und Quetschungen.
Zubereitung des Tees
Tee: 2 Teelöffel Thymian mit einer Tasse kochendem Wasser aufgießen, 5 Minuten abgedeckt ziehen lassen, abseihen. Mehrmals täglich eine Tasse trinken.
In Lak`ech (= Ich bin Du und Du bist Ich - gemeinsam sind wir EINS )
Re: HAUSREZEPTE
from elfenhexe on 01/22/2011 10:53 AMAh, das ist eine super Idee!!!!!
Da stell ich gleich mal "Helgas" Link herein...... Shamaya
Unter Natur und Garten gibt es vieles über Kräuter und Hausrezepte!
Erkenne Dich selbst, dann erkennst Du Gott
Re: HAUSREZEPTE
from pacal-votan on 01/23/2011 09:33 PM
Die Suppe lügt!
Das Rezept ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Denn als Ausgangsbasis dient: Klärschlamm. Man nehme die festen Bestandteile der Brühe, ruhig auch das reichlich vorhandene Toilettenpapier, verkoche es bei hohen Temperaturen zu Granulat, mahle es sodann und füge einige Sojaproteine hinzu. Fertig ist »Jinko Nikku«, ein neuartiger Fleischersatz. Geschmacklich läßt die Kreation von Mitsuyuki Ikeda, einem Wissenschaftler aus dem japanischen Okayama, noch etwas zu wünschen übrig: Erste Testesser erinnerte sie an alte Hähnchen mit einem leichten Hauch von Fisch. Das ließe sich aber regeln: Die moderne Lebensmittelproduktion hat ja manches Mittel entwickelt, um den Geschmack zu manipulieren und selbst penetranten Hautgout zu maskieren.
Trotz kleinerer Mängel markiert die Erfindung einen neuen Höhepunkt im Ingenieursschaffen.
Wo man Huhn schmeckt ist Huhn drin, wo pralle Kirschen auf der Packung abgebildet sind, finden sich auch Kirschen im Inhalt. Das gilt in der schönen neuen Welt des Industriegeschmacks nur noch selten. Längst würde die weltweite Ernte von Erdbeeren nicht mehr ausreichen, um alle Erdbeerjoghurts und -drinks dieser Welt zu aromatisieren. Was ein Großteil der Menschen schmeckt ist längst ein Produkt, das in den Laboren der Aromastoffproduzenten gemixt wurde. "Die Suppe lügt - Die schöne neue Welt des Essens" - so der plakative Titel eines Buchs von Ulrich Grimm. Wer das gelesen hat, wirft häufiger einen Blick aufs Etikett. Denn es ist nicht immer drin, wonach es aussieht.
In seinem Buch "Die Ernährungslüge" ging Hans-Ulrich Grimm auf Glutamat und Farbstoffe ein und beschrieb eindrucksvoll, welche Wirkung diese und andere Stoffe auf das Gehirn haben. In "Die Suppe lügt" geht's um Aromen. Die vermeintlich natürlichen und die naturidentischen. Und darum, warum all diese Stoffe so, ja sagen wir ruhig, gefährlich sein können. Dass wir schmecken hat ja durchaus seinen Sinn. Der Geschmack zeigt uns in den meisten Füllen an,
was genießbar ist und was nicht. Was aber, wenn wir ständig getäuscht werden und unsere Nahrung uns vorgaukelt etwas zu sein, was sie gar nicht ist? Bestes Beispiel sind die künstlichen Süßstoffe. Die vermeintlichen Light-Brausen mit 1 Kalorie suggerieren (oder zuckerieren?) uns, dass wir das pappsüße Zeugs literweise konsumieren können ohne zuzunehmen. Ein Trugschluss. Kennen Sie einen schlanken Menschen, der Unmengen an Light-Getränken zu sich nimmt? Die meisten tendieren wohl eher zum Gegenteil. Und das hat einen Grund: Der süße Geschmack signalisiert dem Körper, dass er sich gleich daran machen kann, den Zucker abzubauen. Der Körper schüttet dann Insulin aus, doch der erwartete Zucker bleibt aus. Darauf reagiert der Körper vor allem mit einem: "Cephalischem Insulin-Reflex", zu gut deutsch Heißhunger. Amerikanische Studien haben gezeigt, dass Frauen, die viel Süßtoff zu sich nahmen stärker zulegten als jene, die mehr Zucker aßen. Fast am?sant, wenn es nicht so traurig wäre: Saccharin, der älteste synthetische Süßstoff, "ist in der EU-Futtermittelverordnung für die Ferkelfütterung zugelassen, unter der der Rubrik 'appetitanregende Stoffe'", schreibt Grimm. Und wo wir schon mal bei den Schweinen sind: Auch unsere Haustiere kommen heutzutage nicht um Aromastoffe herum.
In Versuchen stellte man fest, dass Schweine unglaublich auf Erdbeeren mit Sahne abfahren, genauer gesagt auf den Geschmack der selbigen. Die Aromastoffe wurden der Fischmehlpampe zugesetzt und schon legten die Ferkel mehr zu als die Kontrollgruppe, die auf den exquisiten Geschmack verzichten musste. Bei Fischmehl würde mir persönlich auch der Appetit vergehen. Die Aroma-Tüftler kriegen aber auch Geschm?cker hin wie "Trüffel", "Heu und Kraut" oder "Maus" und "Regenwurm" (letzteres für Hühner). Dazu merkt Grimm an: "[...] eine besonders bewundernswerte Leistung der Labor-Mannschaft, vor allem hinsichtlich der sicher schwierigen Untersuchung, wie denn wohl das Original schmeckt."
Und vor lauter Aromastoffe, merken wir gar nicht mehr, was uns alles untergejubelt wird. "Der Geschmack, der eigentlich die Körperfunktionen in die richtige Richtung lenken sollte, ist endgültig eliminiert worden", so ein Fazit des Autors.
Grimm, ehemals Spiegel-Redakteur, recherchiert hervorragend, deckt auf und prangert an. Er zeigt, wie wir an der Nase herumgef?hrt werden und wie mächtig die Lebensmittelkonzerne schon sind. Hierzulande darf sich vieles hinter "Aroma" verstecken, was seinen Ursprung im Labor hat, sogar "natürlich" darf es sein, wenn es auch nur irgendwo in der Natur vorkommt. In den USA ist die Kennzeichnugnspflicht bisweilen besser: Künstliche Aromen müssen als solche auch erwähnt werden, vermeintlich geräucherte Produkte, die nur mit flüssigem Rauch geduscht wurden, müssen einen Hinweis tragen. Das bereits erwähnte Saccharin musste in Amiland übrigens jahrelang folgenden Zusatz haben: "Die Verwendung dieses Produkts kann Ihrer Gesundheit schaden. Dieses Produkt enthält Saccharin, das in Tierversuchen Krebs ausgelöst hat."
Gegen Ende widmet sich Grimm noch einem meiner Lieblingsthemen: Tütenware und Dosenkost ist selbst bei den Discountern teurer als Selbstgemachtes. Seine Berechnungen für Tütensuppen und Frikassee sind mehr als nachvollziehbar. Trotzdem sparen die Deutschen bei nix so sehr wie bei den Lebensmitteln. Grimm meint, dass uns bei dem Preiskampf der Discounter das Bewußtsein für den Wert der Lebensmittel verlorengegangen ist: "Niemand stört sich daran, 15 Euro auszugeben für einen Liter Motorenöl. Es geht schließlich ums Auto, und da wollen wir nicht mit irgendwelchen Billigölen experimentieren. Das Salatöl aber soll höchstens 1,99 Euro kosten." Darüber denken die wenigsten nach. Und zahlen klaglos im Café 3,50 für einen Latte Macchiato, während das Pfund Kaffee mit 3,50 Euro schon als zu teuer empfunden wird.
Grimm, der seit einiger Zeit im Netz als Food-Detektiv unterwegs ist, bleibt bei all den Fakten leicht und spannend zu lesen. Ich habe das Buch verschlungen und schaue jetzt noch öfter auf die Zutatenliste. Und wer genau hinguckt, der findet auch Alternativen. Muss ja nicht sein, dass Schokolade oder Mayonnaise zusätzliche Aromen beigef?gt werden. Und im Zweifelsfall: selber machen!
Von Claudia am Aug 19, 2006 | In Rezensionen | 11 Feedbacks
Die Suppe Luegt.pdf
In Lak`ech (= Ich bin Du und Du bist Ich - gemeinsam sind wir EINS )
Re: HAUSREZEPTE
from elfenhexe on 01/24/2011 07:45 PM..... was über die Zwiebel und Grippezeiten......
Die Zwiebel (PPS)
hilfts net, so schad's net.....
Erkenne Dich selbst, dann erkennst Du Gott